Ethik als Pflichtfach: Gemeinsame Erklärung

Gemeinsame Erklärung der Religionsgemeinschaften zu Ethik als Pflichtfach ab 2021/22

© Paul Wuthe, Kathpress

Der Ethikunterricht wird im kommenden Herbst als Pflichtfach ab der Sekundarstufe II für all jene Schülerinnen und Schüler eingeführt, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen. Das verkündete Bundesminister Heinz Faßmann heute Vormittag in einer Pressekonferenz gemeinsam mit Religionsvertretern und der Vizerektorin der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems, Andrea Taschl-Erber. Die Vizerektorin erläuterte die europaweit modellhaft gelebte Vielfalt an der KPH, wo Religionslehrende unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften und nun auch zusätzlich Ethiklehrkräfte ausgebildet werden. Die KPH vermittelt Diversitätskompetenz in einer weltanschaulich pluralen Gesellschaft.

 

Lehrpläne für den Ethikunterricht

Der Ethikunterricht wurde in Österreich mehr als 20 Jahre als Schulversuch geführt. 2024 ist die gesamte Ausrollung in den AHS abgeschlossen, 2025 in den BHS. Ethikunterricht findet künftig an 920 Standorten statt. Bisher waren es 233.

Die Lehrpläne sind auf drei Ebenen aufgebaut, die Ich-Ebene, die Ich-und-Du-Ebene und die Ich-und-die-Welt-Ebene.

  • Ich mit mir. Fragen der Identität: Wer bin ich? Was gibt mir Halt? Was sind meine Werte? Was will ich erreichen?
  • Ich und Du. Fragen des Zusammenlebens: Wie gehen wir miteinander um? Was ist fremd? Wie löse ich Konflikte?
  • Ich mit der Welt. Globale Fragen: Wie gehen wir mit der Umwelt um? Was bedeutet die Endlichkeit von Ressourcen? Welche persönliche Verantwortung trage ich dafür?

 

„Gemeinsame Erklärung“ der Religionsgemeinschaften

Ethische Grundfragen werden nicht nur im Ethikunterricht, sondern auch im Religionsunterricht behandelt. Mit den Religionsgemeinschaften wurde vereinbart, dass in ihren Lehrplänen ethische Fragen abgebildet werden. Das wurde in einer „Gemeinsamen Erklärung“ festgehalten, die im Rahmen der Pressekonferenz die Katholische Kirche, die Evangelische Kirche, die Orthodoxe Kirche, die Islamische Glaubensgemeinschaft, die Israelitische Religionsgemeinschaft, die Alevitische Glaubensgemeinschaft, die buddhistische Religionsgemeinschaft sowie die Freikirchen unterzeichneten.

 

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